“Verrückt ist, immer wieder dasselbe zu machen und mit einem anderen Ergebnis zu rechnen.” Albert Einstein

Wissensbasierte Organisationen des 21. Jahrhunderts hängen von interdisziplinärer Zusammenarbeit, flachen Hierarchien und kontinuierlicher Innovation ab. Change Management, Management 3.0 und Agile Leadership sind aktuell die passenden Trendthemen. Aber was genau macht eigentlich erfolgreiches Change Management aus?

Erfolgreiche Teams sind die besten Change Agents

Erfolgreiches Change Management basiert auf erfolgreichen Teams. In unseren heutigen Arbeitsumgebungen wird die Expertise jedes Einzelnen immer spitzer. Was wir zu einem bestimmten Thema wissen können, wird immer umfassender. Zugleich werden die zu lösenden Aufgaben und die zu bewältigenden Probleme zunehmend komplexer. Herausforderungen lassen sich kaum mehr heroisch von Einzelkämpfern bewältigen. Sie müssen von Menschen gemeinsam in interdisziplinärer Zusammenarbeit angegangen werden. Die Auswirkungen hiervon sind enorm für Führungskräfte, Fachleute und Organisationen. Das Wissen darüber alleine führt allerdings noch nicht automatisch zu neuen Arbeitsweisen. Viele Unternehmen verlassen sich nach wie vor auf Top-Down Befehls- und Steuerungsansätze, die im Industriezeitalter ja auch Wachstum und Rentabilität gefördert haben. Um in einer sich wandelnden, globalen Wirtschaft wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben, müssen sich heutige Organisationen verändern. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind notwendig, ebenso wie kontinuierliches Lernen und sich weiterentwickeln.

Während wir Projekte oder Ideen umsetzen, müssen wir stetig neues Wissen generieren und direkt in unser aktuelles Tun integrieren. Der Erfolg wird denen gehören, die dazu in der Lage sind, immer wieder neue Fähigkeiten zu beherrschen und sich immer wieder neue Möglichkeiten vorzustellen. Fantasie, Kreativität und Innovationsimpulse sind gefragt. Die Vorteile von Teamarbeit sind für diese Anforderungen signifikant. Teamarbeit hilft dabei, neue Routinen zu entwickeln und neue Technologien zu implementieren. Hochperformante Teams können der Schlüsselfaktor für die Leistungsfähigkeit einer Organisation sein. Direkte Interaktion zwischen Menschen mit unterschiedlichen Kenntnissen und Fähigkeiten macht Arbeit interessanter, bereichernder und sinnvoller. Neues Wissen, neue Prozesse und neue Projekte entstehen und das ebnet den Boden für erfolgreiche Veränderungsprozesse.

Vier Säulen erfolgreicher Teamarbeit

Es gibt eine Gemeinsamkeit, die alle hochperformanten und erfolgreichen Teams eint: es ist das Gefühl der psychologischen Sicherheit. Sie alle zeichnet der feste Glaube daran aus, dass sie nicht bestraft werden, auch wenn sie mal einen Fehler machen. Diese Grundüberzeugung ermöglicht es jedem einzelnen, Risiken einzugehen, offen auszusprechen, was ihm durch den Kopf geht, kreativ zu arbeiten und den Kopf mutig aus der Masse hervor zu strecken, ohne die Sorge, dass er einem “abgeschlagen” wird.

Erfolgreiche Teamarbeit beruht auf vier Säulen: offene Kommunikation, Kollaboration, Experimentierfreude und Reflexionsbereitschaft. Es geht um ehrliche Ansprachen, direkte Gespräche, den Mut Fragen zu stellen und Feedback einzuholen. Fehler werden offen und ehrlich miteinander diskutiert und ausgewertet. Gemeinsame Ziele, die respektvoll miteinander geteilt werden, benötigen kollaborative Denk- und Verhaltensweisen. Achtsame Kooperation und ein iteratives Vorgehen erzielen ein für alle wünschenswertes Ergebnis. Und das reflexive Einbeziehen von Beobachtungen schafft darüber hinaus den Raum für außergewöhnliche Erfolge.

Teams, Leadership und Change

Gute Teamarbeit passiert nicht von alleine. Es braucht Koordination und Strukturen, die gemeinsame Einsichten und Erfahrungen ermöglichen. Dafür sind gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Sicherheit fürs Team, die Fähigkeit aus Fehlern zu lernen und Grenzen zu überwinden sorgen für eine bessere Performance in den Unternehmen. Dabei muss das Leadership explizit vorangehen. Es geht darum, eine Atmosphäre zu fördern, in der Vertrauen und Respekt gedeihen können. So kann Raum für Flexibilität und Innovation entstehen. Das zahlt sich auch in Arbeitsumgebungen aus, die stark von engen Zeitplänen und Deadlines getrieben sind.

Google hatte vor einigen Jahren die Hypothese, Führungskräfte seien nutzlos und hätten auf die Leistungen ihrer Teams keinen Einfluss. Genauere Analysen haben allerdings ein verblüffendes Ergebnis geliefert: Gute Führungskräfte führen zu erfolgreichen Teams. Erfolgreiche Teams führen zu erfolgreichem Wandel.

Dieser Artikel ist der zweite Teil einer Serie über Change Management. Im nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, wie genau eigentlich Change Management funktioniert. Den ersten Teil der Serie kannst du hier lesen.

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Claudia Frahm, Systemischer Coach und Trainerin

Die Autorin

Claudia Frahm ist Agile Coach, Scrum Master und NLP Coach. Sie begleitet Unternehmen dabei, agiles Arbeiten sinnvoll einzusetzen und unterstützt mit kreativen Workshops bei der Weiterentwicklung. Sie ist bekannt für Arbeit auf Augenhöhe, Humor und ihre verblüffenden Perspektivwechsel.