Unser Leben ist im ständigen Wandel und damit auch unsere Arbeitswelt. Viele Veränderungen im Alltag erscheinen mühelos, weil sie oft unbewusst und scheinbar nebenbei passieren. Andere Veränderungen, nämlich solche, die zielgerichtet und zu einem bestimmten Zweck erfolgen, verlangen mehr Aufmerksamkeit. Wenn wir beispielsweise Arbeitsabläufe oder gar das gesamte Zusammenarbeitsmodell eines Unternehmens verändern wollen, erfordert das Mühe, hohes Durchhaltevermögen und eine ordentliche Prise Mut. Ein paar gute Gründe, warum dieser Prozess aus meiner Sicht begleitet werden sollte, möchte ich in diesem Artikel beschreiben.

Erfolgreiches Change Management begleitet von Anfang an

Wenn Unternehmen sich verändern, passiert das meist nicht aus einer Laune heraus, sondern aus bestimmten Notwendigkeiten. Die Innovationskraft soll wieder steigen, Produkte erfolgreicher am Markt bestehen, Arbeitsabläufe schlanker und Mitarbeiter:innen zufriedener sein. Aus meiner Erfahrung in verschiedenen Unternehmen ist schon die greifbare Formulierung des Ziels, wohin man sich entwickeln will, manchmal gar nicht so leicht. Ebenso ist die Entwicklung einer Strategie keine triviale Sache. Welche Schritte sind insgesamt zu bewältigen? Und welche Reihenfolge ist sinnvoll, wenn die Schritte abhängig zueinander sind? Es kann daher hilfreich sein, die eigene Veränderung von Außenstehenden begleiten zu lassen. Wirksames Change Management fängt nämlich schon bei der genauen Formulierung des Ziels oder einer Vision an. Das Zielbild ist ein maßgeblicher Faktor für erfolgreiche Change Prozesse – ähnlich wie beim Marathonläufer, der den Zieleinlauf ständig fest vor seinem geistigen Auge sieht.

Um ein konkretes, anschauliches Ziel zu formulieren, sind (manchmal herausfordernde) Fragen unerlässlich. Besonders unangenehme Fragen sind für einen externen Coach oft leichter zu stellen. Mit seinem Blick von außen kann er Strukturen und Muster erkennen, die von innen nur schwer erkennbar sind. Werden zum Beispiel Jahresziele nicht erreicht, weil zwei Abteilungen nicht miteinander sprechen und das nur, weil die Abteilungsleiter konträr laufende persönliche Ziele haben? Neben Erfahrungen aus anderen Unternehmen bringt der Coach auch neue Ideen mit, die aus der Innensicht vielleicht unmöglich erscheinen. Gemeinsam mit den internen Mitarbeitern:innen kann der Coach dann mutig die gewünschte Veränderung vorantreiben. Dabei halte ich eine ganzheitliche Begleitung über alle Phasen eines Change Prozesses hinweg für erfolgsvorsprechend.

Veränderung braucht flexible Kontinuität

Zu der Entwicklung eines Zielbildes gehört neben der Strategie nämlich auch die Umsetzung der einzelnen Schritte bis hin zu dem Punkt, an dem das Unternehmen sein Ziel erreicht hat und die weitere Entwicklung selbst beschreiten kann. Der Coach kommt also nicht als Allwissender für kurze Zeit ins Unternehmen, präsentiert ein vermeintliches Patentrezept und geht dann wieder. Nach meinem Verständnis begleitet und moderiert der Coach den inneren Wandel, bis die Teams so weit sind, dass sie sich allein weiterentwickeln können. Ein Kernfaktor ist für mich dabei, dass ein zu Beginn aufgestellter Plan nicht in Stein gemeißelt sein muss, sondern angepasst werden kann, wenn der Bedarf dazu besteht. Was nützt der beste Plan, wenn sich die Rahmenbedingungen geändert haben? Auch bei der kontinuierlichen Reflexion, ob alle noch auf dem richtigen Weg sind, unterstützt der Coach. Hier sind es wieder die ungewohnten und manchmal herausfordernden Fragen, die dabei helfen, den Blick zu schärfen.

Neben aller Flexibilität ist Kontinuität ist ein wichtiger Faktor: in Veränderungsprozessen heißt es, am Ball zu bleiben und nicht müde zu werden. In manch einer schwierigen Phase bedeutet das auch, den Mut zu behalten und voller Zuversicht die Zukunft zu gestalten. Das lässt sich leicht schreiben, ist inmitten von teils weitreichenden Organisationsentwicklungen aber nicht immer leicht. Mut machen, das Gute aufzeigen und so dabei helfen weiterzumachen, sehe ich als Teil der Aufgabe eines Coaches. Denn letztlich sind Veränderungen in Unternehmen immer auch Veränderungen der Menschen, die darin arbeiten – sie auf ihrem Weg ganzheitlich zu begleiten ist der zentrale Punkt von erfolgreichem Change Management.

Dieser Artikel ist der erste Teil einer Serie über Change Management. Im nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, was genau erfolgreiches Change Management ausmacht: klicken hier.

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Die Autorin

Elisabeth Morgner ist Agile Coach, Scrum Master und Systemischer Coach. Sie begleitet Teams mit viel Kreativität in Zeiten der Veränderung und findet mit ihnen gemeinsam die passenden Lösungen. Ihr Herz schlägt für Sprache, guten Kaffee und schöne Städte auf der ganzen Welt.